mehr rund und fast noch größer, als Nr. 84, zeitigen aber um 10 Tage später; die Tragbarkeit ist nicht zu loben; aber es sind überraschend schöne Früchte.
Alle diese Glaskirschen und überhaupt alle Sauerkirschen, die in meinen Gärten schon länger als 30 Jahre stehen, machen dürre Aeste, und fangen an abzusterben, und sind auch wirklich schon mehrere eingegangen.
1. Süße Frühweichsel. I. Rang. Dittrich’s syst. Handbuch der Obstk. II. Bd., S. 112.
Eine mittelgroße, stark dunkelrothe, fast runde Weichsel.
Dieser Baum kann wegen seiner Fruchtbarkeit nicht genug angepflanzt werden, die Frucht ist als Weichsel delikat, schon reif Mitte Juni. Die Bäume werden nicht bedeutend groß, und auch nicht alt. Um Würzburg und Schweinfurt ist diese Frucht gleichsam zu Hause, wo man sie häufig auf dem Markte sieht. Dittrich legte ihr meinen Namen bei. Oberdieck’s Anleitung, S. 524, 601.
94. Flamentiner. I. Rang. Truchseß’s Kirschensorten, S. 211.
Eine große, gedrückt runde, an der Sonne dunkelrothe, an der Schattenseite etwas gelbliche, bunte Herzkirsche.
Diese Frucht ist wegen Größe, Schönheit, Frühzeitigkeit, Güte, wegen Tragbarkeit und Dauerhaftigkeit des Baumes allgemein zu empfehlen. Ich habe davon 2 30jährige Hochstämme im Garten c, ganz in freier Lage, wo mir schon viele veredelte Kirschenbäume durch starke Winterkälte eingingen, die groß und gesund sind, und fast jährlich und strotzend tragen. Reif zur Hälfte Juni. Oberd. Anl., S. 497.
86. Bettenburger Weichsel von der Natte. Truchseß’s Kirschensorten, S. 507.
Eine sehr große, gedrückt runde, dunkel braunrothe Weichsel.
Sie ist eine der besten und größten Weichseln, zeitigt im halben Juni noch vor der Süßen Frühweichsel Nr. 1. Ich pflanzte davon in den Garten c 2 Hochstämme, einer ging durch starke Winterkälte nach 15 Jahren ein, der zweite starb nach 25 Jahren, ohne daß beide, außer einigen Probefrüchten, getragen haben. Ein 12–15jähriger Hochstamm im Garten b in einer ganz geschützten Lage war nur einmal ziemlich voll, trägt stets nur wenige Früchte. Der Baum leidet an dem Absterben der jungen Triebe im Monat Juni, worüber sich schon Truchseß bei vielen Bäumen beklagt. Dieses mag vermuthlich die Ursache der Unfruchtbarkeit dieses Baumes seyn, da die jungen Fruchtzweige verdorren. Vielleicht könnte diese edle Weichsel in einem andern Boden und in einer andern Lage fruchtbarer seyn. Truchseß nennt sie Bettenburger Kirsche von der Natte. Oberd. Anl. S. 509.
46. Frühe Maiherzkirsche. I. Rang. Truchseß’s Kirschensorten, S. 140.
Eine große, stark dunkelrothe, herzförmige Kirsche.
Die früheste mir bekannte Kirsche, war im Jahre 1848 Ende Mai vollkommen reif, gewöhnlich aber erst im 1. Drittel des Juni, ist nebstbei eine recht gute Frucht, deren Baum oft strotzend trägt. Schon vor 40 Jahren pflanzte ich mehrere Bäume in meine 3 Gärten, weil ich eine besondere
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_218.jpg&oldid=- (Version vom 1.5.2018)