Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 355.jpg

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39. Unvergleichliche. Noch nicht getragen. 45. Schmidberger. Ende August. Groß, schön, vortrefflich. 29. Frühe Peruvianerin. Mitte Aug. Mittelgroß, sehr gut. 12. Weiße Magdalena. Mitte Aug. 19. Schöne Peruvianerin. Ende Aug. Mittelgroß, gut. 22. Kanzler-Pfirsich. Anf. Sept. Sehr groß und vortrefflich.

An Geländer gepflanzt.

50. Laudon. Ende Aug. Groß und gut. 15. Bullmann. Ende Aug. Groß, sehr gut. Von mir erzogen. 51. Schöne von Tirlemont. Nicht getragen. Eine Kernfrucht. 17. Dechants-Pfirsich. Nicht getragen. 25. Sobiesky. Ende August. Vortreffliche Frucht. 44. Bellegarde, Swoller. Anfangs Sept. Groß, sehr gut. 42. Fürst Karl Schwarzenberg. Ende Aug. Groß, lachend schön. 56. Braunauer rothe Frühpfirsich. Hälfte Sept. Von mir aus dem Kern gezogen, und ging an der Wand erst nach 40 Jahren ein. Mittelgroß, prachtvoll, gut. 27. Aehrenthal. 28. Hlubek. Wunderschöne, sehr große, auserlesene Früchte, reif Hälfte Aug. Beide erzog ich aus Steinen der Braunauer Magdalena. Diese 3 Früchte Nr. 56, 27, 28 sind mir eingegangen. Da ich davon viele Zweige und Bäume abgegeben habe, so würde man mir eine große Gefälligkeit erweisen, wenn ich diese 3 vortrefflichen Sorten von pomologischen Freunden wieder erhalten könnte. Beschreibungen und sonstige Notizen dieser Pfirsiche findet man in meiner Anweisung, mit welchen Sorten verschiedene Obstbaumanlagen besetzt werden sollen, Seite 124, und in meiner Beschreibung neuer Obstsorten II. Heft, Seite 130.

Bei alle dem, daß hier das kalte Klima das Fortkommen der Pfirsichbäume schwer macht, so erziehe ich doch davon in meiner Baumschule jährlich eine ziemliche Anzahl junger Bäumchen. Zur Vermehrung dieser Obstgattung dient am besten die Okulation, allein da in meiner Schule die Augen öfters erfrieren, so wende ich seit vielen Jahren ausschließlich die Kopulation an, mit starken, mit wenig Mark versehenen Zweigen. Die Grundstämme sind Pflaumenwildlinge oder auch jene des Schlehdorns. Die Veredlung selbst wird im Frühjahr so spät als möglich vorgenommen. Sämmtliche Kopulanten werden mit Glasglocken oder mit thönernen, 1¼ Schuh hohen Bedeckungen, wie man sie beim Spargel anwendet, überstellt, die aber oben geöffnet seyn müssen, nöthigenfalls kann man auch hohe Blumentöpfe anwenden. Bei warmem Wetter werden sie abgedeckt, bei kaltem Wetter und täglich Abends wieder zugedeckt. Man hüte sich, diese Deckel zu früh wegzuräumen. Ich habe leider erfahren, daß durch kalte Nächte Anfangs Juni wieder viele Bäumchen abstarben, die schon die schönsten Triebe hatten. Wenn die Zweige auszuschlagen beginnen, und es trifft sie ein Reif, so gehen sie sämmtlich zurück. Das hier Gesagte gilt auch für die Aprikosen, bei dieser Erziehung.

Aprikosen.

Die Aprikosen sind ebenfalls empfindlich für Kälte, doch aber nicht in einem so hohen Grade als die Pfirsiche. Ich habe damit eine östliche Mauer besetzt, ziehe aber auch davon freistehende Pyramiden und Hochstämme. Wenn ich von den letztern auch ziemlich große Stämme bisweilen erhalte, so gehen sie hier stets vor der Zeit ein. Ich habe durch die Steine manchmal recht gute Sorten erhalten. Ich will nun hier einige Früchte bezeichnen, von denen ich hinlängliche Erfahrungen habe. Ihre Beschreibung

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_355.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)