Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 409.jpg

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ihrem ursprünglichen Namen und die zweite unter dem Namen Winterbutterbirne. In Frankreich wird sie in Folge eines Irrthums des verstorbenen Noisette unter dem Namen: Beurré d’Arenberg gebaut; in England unter dem Namen Glou-Morceau. Das Wort Glou bedeutet im Wallonischen „Lecker“, also „leckeres Stück“. Ihr Name ist übrigens im Hennegau sehr bekannt und ohne Zweifel ist sie unter demselben auch in England bekannt worden, denn dort ist man nicht gewohnt, die Namen der Früchte abzuändern, oder sie zu übersetzen. Es ist nicht nothwendig, hier hinzuzufügen, unter welchen Namen diese Varietät in Deutschland bekannt ist[1], noch auch die Behauptung, als habe man sie ehemals aus Samenschulen in Ungarn erhalten, zu bekämpfen.

Erste Reihe. 331. Die Birne: Délices d’Hardenpont. Dieser Name ist ihr geblieben und ich weiß nicht, ob man ihr anderswo andere Namen beigelegt hat.

2. Reihe.

56. Die Birne: Sauvageon de Passe-Colmar.

75. Die Birne: Bergamotte de Jemmappes.

Man schreibt dem Abbé Hardenpont noch die Birne zu, die unter dem Namen Fondante Paniselle (nicht Pariselle) bekannt ist. Dieser Name kommt vom Berge Paniselle (Panis cellarium), auf welchem sich ehemals eine dem heidnischen Gotte Pan geweihte Kapelle befand; an seinem Fuße lag der Garten des Abbé’s Hardenpont.

Nach dem oben genannten Kataloge sind die Namen der andern Züchter der Stadt Mons folgende: Loire, Liart, Capiaumont und Abbé Duquesne.

Dem ersten schreibt man folgende Varietäten zu:

2. Reihe.

331. Loire de Mons.

428. Reine des Poires.

497. Fondante de Mons.

571. Fondante d’Hiver.

1272. Sauvageon de Loire.

2513. Bergamotte de Mons.

2256. Vermillon de Mons.

Dem zweiten schreibt man zu:

2. Reihe.

40. Sauvageon Liart oder

949. Napoléon, beide bekannt unter dem Namen Bon Chrétien Napoléon.

Man weiß allgemein, unter welcher Benennung diese Varietät in Frankreich und Deutschland gezogen wird.

Dem Herrn Capiaumont wird zugeschrieben:

2. Reihe.

315. Poire Capiaumont oder

322. Beurré Capiaumont, welcher Name ihr geblieben ist.

Dem Abbé Duquesne schreibt man zu:

2. Reihe.

52. Colmar van Mons.

80. Cendrillon.

158. Marie Louise. Diese Varietätät ist ganz und gar verschieden von der im genannten Katalog unter Nummer 424


  1. Bemerkung der Red. Fast durch ganz Deutschland ist diese Birn unter den beiden Namen Hardenponts Winterbutterbirn und Kronprinz Ferdinand von Oestreich bekannt und geschätzt. Unter Beurré d’hiver, Winterbutterbirn, dagegen wird in Deutschland stets „Wildling von Chaumontel“ verstanden, welche Birn unter diesem Namen von Bollwiller aus vielfach verbreitet worden ist.
    L.
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_409.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)