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Seite:Prodromos (Altenberg).djvu/057

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„Warum lässt du dir dieses Bild einrahmen?!“ sagte meine Geliebte zu mir. „Dieses Chinesengesicht?!“

„So – – –“, sagte ich und betrachtete die Tatzen meiner Angebeteten, welche für mich zu sterben jeden Augenblick bereit war!


* * *


Ich sass einmal mit zwei Gefallenen. Die eine alt, fertig, zerpatscht vom Leben wie die Fliege unter der Pracke. Die andere jung, blühend. Die Alte war ungeheuer lustig und die Junge ungeheuer traurig. Da sagte ich zu der Alten: „Du, wieso ist es?!?“

Da sagte die Alte: „Du, die hat’s noch nicht nötig, lustig zu sein – – –!“


* * *


Akkumulatoren von Lebens-Energieen:

Pürée von ganz mürbem, hellrosigem, fettlosem Schinken, Pürée von grünen Erbsen, Pürée von gelben Bohnen, Pürée von Karolinen-Reis, Pürée von Bries, sauce tomate, beef tea jellie in Suppe mit gesprudelten rohen 8 Eidottern, Extractum „Puro“ in gesprudelte Eidotter-Suppe, saures Obers, frischer Gervais-Käse mit Salz, Spinat, Pürée von prima-Erdäpfeln – – –.

Von der Kraft jeder Speise muss der denkende Mensch die Kraft abziehen, die erforderlich ist, um sie zu verarbeiten! Daher ausschliesslich leichteste Wöchnerinnenkost, Rekonvaleszenten-Kost! Mit den

Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/057&oldid=- (Version vom 1.8.2018)