Seite:Prodromos (Altenberg).djvu/133

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Die Natur selbst in ihren eigenen künstlerischen Merkwürdigkeiten!

Exotische Blumen, die wie frei auf Wiesengrund wachsen! Gleichsam nicht mehr im „Käfig des Blumenbeetes“!

Teiche, die Naturausschnitte repräsentieren!

Nicht mehr von Menschengnaden herausgezirkelt!

Das Mysterium der Natur erhalten! Schonungsvoll wiederhergestellt in dieser „mordenden Kultur“!

Und breite Tafeln an den Gartengittern: „Von heute an bis – duften die Syringen, die Linden! Von heute an bis – blüht die weiss-rote Tulpenwiese.“

Dann werden Menschen kommen einer höheren Lebensordnung, an dem Gitter harrend, um zu geniessen, was bisher wenige des Genusses für wert hielten! Genuss-Fähigere!


* * *


Verzauberte Prinzessin.

4 Uhr nachmittags. Sonne, Sonne, Sonne und Wasserspiegel. Er fuhr im Boote an der Schwimmschule vorbei. Da stand auf der letzten Stufe, die in den See führte, eine Fünfzehnjährige, aschblond, in einem weissen Trikot, das ganz nass war und rosig durchschimmerte. Er lud sie ein, sich an das Boot anzuhängen. Er fuhr in die wunderbare Bucht mit

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Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)