Ich kann ja gar nichts sehen;
denn ich bin schwach geworden;
mein Geist ist von mir fort.
Bleib bei mir!
Hab keine Angst!
Und der, den du jetzt schaust,
wie er gerade auf uns zukommt,
mit lauter Stimme rufend:
„Der Herr ist heilig, heilig, heilig“,
das ist der Ewige, der dich so liebgewonnen.
durch jenes laute Rufen Schwäche überkommen!
Ich bin bei dir, um dich zu stärken.
da kam ein Feuer gegen uns ringsum,
und eine Stimme war in diesem Feuer
der Stimme vieler Wasser ähnlich,
gleichwie des Meeres Tosen in der Brandung.
der hohe Ort, worauf wir standen,
bald stand er aufrecht da;
bald aber drehte er sich abwärts.
Bet an, o Abraham,
und sprich das Lied, das ich dich lehrte!
Es war ja keine Erde mehr vorhanden,
um drauf zu fallen.
und sprach das Lied, das er mich lehrte.
Red, ohne aufzuhören!
Und als ich’s vortrug,
trug selber er das Lied gemeinsam mit mir vor:
Gott, Alleinherrscher!
Unverweslicher, Unbefleckter,
Ungewordener, Makelloser, Unsterblicher,
Selbstvollkommener, Selbstleuchtender!
Erhabener, Feuriger, Einziger!
du um mich Eifernder, wahrhaft Geduldiger!
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_026.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)