Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 066.jpg

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2
Er wußte ja,

daß seine Zeit nur kurz,
dagegen Erd und Himmel allezeit vorhanden sind.

3
Sie aber sündigten

und frevelten nach seinem Tod,
obwohl sie wußten,
sie haben das Gesetz,
das zur Verantwortung sie zöge,
sowie das Licht, worin sich nichts verbergen konnte,
und dann die Sphären,
die Zeugnis geben,
und schließlich mich.

4
Ich richte über alles, was da ist.

Du aber denk nicht mehr darüber nach!
Laß das Geschehene dich nicht mehr schmerzen!

5
Denn jetzt ist es der Zeiten Ende,

das wohl bedacht sein muß,
sei’s in der Arbeit, sei’s im Glück,
sei’s in der Schande,
und nicht der Anbeginn davon.

6
Denn, lebt der Mensch in seiner ersten Zeit im Glück

und kommt im Greisenalter noch in Schande,
vergißt er all das Glück, das er genossen.

7
Und wiederum:

Lebt in der ersten Zeit ein Mensch in Schande
und kommt er in der Folgezeit ins Glück,
alsdann gedenkt er nicht mehr seiner Schande.

8
Und weiter höre!

Wär jemand diese ganze Zeit hindurch nur glücklich, –
vom Tag an, wo der Tod verhängt ward über die,
die sich in dieser Zeit vergingen, –
und ging er schließlich doch zugrund,
so wäre alles Frühere wertlos.


20. Kapitel: Mahnworte
1
Deswegen kommen Tage;

da eilen rascher hin die Zeiten,
als wie die früheren;
die Jahreszeiten laufen rascher,
als in Vergangenheit,
die Jahre schwinden schneller,
als wie die jetzigen.

2
Deshalb verstieß ich Sion,

um heimzusuchen
die Welt zu ihrer Zeit
so schnell als möglich.