Rufst du zur Zeit der Not ihn an,
dann hört er deine Stimme.
Denn alle Menschen kommen in die Ewigkeit beim Tod.
Und hast du einen Feind,
bet nicht um seinen Tod!
Denn wer da stirbt, wird seines Elends ledig.
Doch bete, daß er arm im Leben werde
und dann sein Leid bejammern müsse!
Mach ihnen nicht den Schiedsrichter!
Wenn sich auch Brüder zanken,
was geht’s dich an?
Sie sind ja Brüder und versöhnen sich
und sie verachten dich in ihrem Sinn.
damit du nicht auf deinem Weg in Schaden kommst
und du geschlagen wirst,
wenn du den Mittler machst,
und dein Gewand beschmutzest.
Bist du auch nur als Zuschauer daselbst zugegen,
so kannst du doch als Zeuge vor Gericht geladen werden.
Vermeide Schlägereien!
Verschmäh, ein falsches Zeugnis abzugeben!
Haß den Diebstahl!
Denn Eigentum ist Leben;
zu jeder Zeit ist Diebstahl Tod.
auf deinem Weg auf einen schlimmen Menschen!
Schenk kein Gehör dem Bösewicht!
Sonst nennt dich jeder, der dich sieht,
des Bösewichts Genossen.
Doch wenn du ihn nicht anhörst noch ihm beistimmst,
blickt er dir dreist in das Gesicht
und fängt dann Händel mit dir an
für seine Schlechtigkeit.
damit nicht seine Herren glauben,
du wollest ihren Sklaven in dem Diebstahl unterrichten!
Verschmähe einen freien Dieb!
Denn wie du nicht mit eigner Hand den Sklaven töten darfst,
so kannst du auch den Freien nicht in Schranken halten.
der seine Herren haßt und sie beschimpft.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1050.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)