Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1081.jpg

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ferner die Mitmenschen, das Almosengeben,
die Geradheit und die Rügen.
Dann muß er sich der Ehrenstellen enthalten,
darf auf sein Wissen nicht stolz sein
und sich nicht über die Gelehrsamkeit erfreuen.
Er soll seines Nächsten Joch tragen helfen
und ihn von der guten Seite beurteilen,
und seinen Sinn auf sein Studium richten.
Er soll fragen und antworten können,
andern zuhören und dadurch zunehmen,
lernen zum Zweck des Lehrens
und lernen zum Zweck der Ausübung.
Er soll selbst seinen Lehrer weiser machen
und das Gehörte überdenken
und die Urheber der Aussprüche nennen.
Du hast gelernt:
Jeder, der einen Ausspruch mit dem Namen seiner Urheber vorträgt,
bringt der Welt Erlösung.
Es heißt ja (Esth 2, 22):
„Und Esther sagte es dem König in Mordekais Namen.“

7
Groß ist das Gesetz.

Es gibt seinem Befolger Leben in dieser und der künftigen Welt.
Es heißt ja (Spr 4, 22):
„Sie sind Leben für die, die sie finden,
und bringen ihrem ganzen Leibe Heilung.“
Ferner heißt es (Spr 3, 8):
„Heilung ist für deinen Leib und für deine Glieder Erquickung.“
Ferner heißt es (Spr 3, 18):
„Sie ist ein Lebensbaum für alle, die sie ergreifen,
und selig sind, die sie erfassen.“
Ferner (Spr 1, 19):
„Sie ist deinem Haupt eine kostbare Zier
und deinem Hals ein Schmuck.“
Ferner (Spr 4, 9):
„Sie verleiht deinem Haupt einen herrlichen Kranz
und ziert dich mit strahlender Krone.“
Ferner (Spr 3, 16):
„Langes Leben ist in ihrer Rechten
und in ihrer Linken Reichtum und Ehre.“
Endlich (Spr 3, 2):
„Viele Lebenstage und Jahre fügt sie dir hinzu.“

8
Rabbi Simeon, Menasjas Sohn,

sagte im Namen des Rabbi Simeon, des Jochaisohnes:
Schönheit, Macht, Reichtum, Ehre, Weisheit,
Alter, graues Haar und Kinder zieren die Gerechten
und somit auch die Welt.
Es heißt ja (Spr 16, 31):