Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1146.jpg

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Und ist er schwach und kann nicht wachen,
dann lasse deine Gnade und dein Mitleid diesen einhüllen!

14
Es sprach der Herr zu ihm:

Dann lasse etwas Weihrauch ihn in meinem Namen
an dem Gedächtnistage meines lieben Isaak, deines Sohnes, darbringen!

15
Und ist es so, daß er nicht lesen kann,

dann laß er sich von einem Lesekundigen vorlesen!

16
Und kann er nichts dergleichen tun,

bleib er zu Haus
und schließ die Türe
und bete unter hundert Fußfällen:
„Ich bereue.“

17
Dann geb ich diesen euch als Sohn in meinem Reich.

Doch besser noch, als alles dieses, ist es,
wenn er ein Opfer am Gedächtnistage meines lieben Isaak bringt.

18
Und alle, die das tun, was ich gesagt,

gerade sie erlangen jenes Erbe,
das Königtum in meinen Himmeln.

19
Und alle, die sich Mühe geben

und diesen Willen, dieses Testament samt der Geschichte abschreiben
und die Barmherzigkeit erweisen,
indem sie einen Becher kalten Wassers reichen,
und die aus ihrem ganzen Herzen glauben,
mit diesen ist dann meine Macht sowie mein heiliger Geist
in dieser Welt zu ihrem Wohlergehen;
sie werden auch in ihrem Glauben nimmer wanken.
Ich geb euch diese in mein Reich.

20
Sie dürfen sich am tausendjährigen Mahl

gleich von der ersten Stunde an beteiligen.

21
Der Friede sei mit euch,

ihr lieben Heiligen!


9. Kapitel: Isaaks Tod
1
Nach dieser Rede begannen die Himmlischen zu rufen:

„Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen
Der Himmel und die Erde sind voll von Deiner heiligen Glorie.“

2
Da sprach der Vater,

der alles hält,
von seiner heiligen Stätte:
Mein treuer Diener Michael!
Ruf alle Engel und die Heiligen all zusammen!

3
Besteig den Seraphswagen

und laß die Cherubim voraus dir gehen!

4
Nachdem er dies gesagt,

kam Jakob außer sich,
umklammerte den Vater
und küßte ihn und weinte.