Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1216.jpg

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Gib mir jetzt zehn davon!
Alsdann soll Friede sein!

7
Doch Juda weigert sich, sie ihm zu geben.

Da schlug ihn Joseph,
bis daß er gegen seinen Willen ihm die zehn genommen;
in Judas Hand verblieben nur noch zwei.

8
Darauf frug Joseph die zehn Brüder:

Warum lauft ihr zu Juda und zu Levi?
Verlasset sie und folget mir!

9
Als dies die Brüder Josephs hörten,

verließen sie den Levi und den Juda wie ein Mann
und folgten Joseph.

10
Als Levi dies gewahrte,

stieg er voll Kummer von der Sonne.

11
Und Joseph sprach zu seinem Bruder Benjamin:

Ach lieber Bruder Benjamin!
Bist du denn nicht mein Vollbruder?

12
So komm auch du zu mir!

Doch Benjamin lehnt ab,
mit seinem Bruder Joseph fortzugehen.
Als es nun Abend ward,
da kam ein großer Sturm
und dieser trennte Joseph von den Brüdern,
daß auch nicht zwei beisammen blieben.

13
Als ich nun das Gesicht geschaut,

erzählt ich dieses meinem Vater Jakob.
Er sprach zu mir:
Mein Sohn! Das ist ein Traum,
der nichts zu sagen hat;
er hat sich ja nicht wiederholt.


4. Kapitel
1
Noch war nicht lange Zeit verstrichen;

da wurde mir ein anderes Gesicht gezeigt.

2
Wir standen allesamt am großen Meer

mit unserm Vater Jakob.
Und mitten auf dem Meere fuhr ein Schiff;
dies hatte weder Steuermann noch Schiffer.

3
Da frug uns unser Vater:

Seht ihr, was ich erblicke?
Wir sagten: Ja.

4
Da sagte er zu uns:

Tut das, was ihr mich sehet tun!
Da legte unser Vater Jakob seine Kleider ab
und sprang ins Meer;