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den Er ihm eingehaucht!
Heil ihm, wenn er ihn seinem Schöpfer also rein zurückgegeben,
wie es am Tage war,
wo Er ihm diesen anvertraut!

10
Das sind des Naphtali, des Israelssohnes, Worte,

die er einst seinen Söhnen eingeschärft.
Sie waren süßer für den Gaumen denn als Honigseim.
Zu Ende ist der Wille Naphtalis, des Jakobsohnes.


9. Das Testament des Gad
Über den Haß

1. Kapitel
1
Abschrift des Testaments,

das Gad seinen Söhnen im 127. Lebensjahre übergab:

2
Ich war der neunte Jakobsohn,

und bei den Herden war ich tapfer.

3
Des Nachts bewachte ich die Herde

und kommt der Löwe oder Wolf
oder sonst ein wildes Tier,
alsdann verfolg ich es,
ergreif’s am Fuße mit der Hand
und schleudere es einen Steinwurf weit.
So macht ich’s tot.

4
Und Joseph weidete mit uns die Herde dreißig Tage;

er aber wurde von der Hitze krank,
war er doch zart.

5
So kehrte er nach Hebron heim zum Vater.

Und dieser ließ ihn nahe bei sich lagern;
er hatte ihn so lieb.

6
Und Joseph sagte unserm Vater,

der Zilpa und der Balla Söhne,
sie schlachteten das Beste aus der Herde
und aßen es,
ganz gegen Rubens Meinung und die Judas.

7
Er hatte es mit angesehen,

daß ich ein Lamm der Bärin aus dem Rachen riß
und jene tötete;
doch weil das Lamm nicht weiter leben konnte,
so mußte ich es schlachten, wenn auch ungern,
und dieses aßen wir.

8
So zürnte ich deshalb dem Joseph bis zum Tag,

wo er nach dem Ägypterland verkauft ist worden.
Des Hasses Geist war ja in mir.
Ich wollte Joseph weder sehen noch hören.
Er rügte uns ins Angesicht hinein,