Noch größer und noch mächtiger als alles
ist die Wahrheit.
der Himmel preist sie laut,
und das Geschaffene erhebt und zittert insgesamt;
es gibt nichts Unrechtes an ihr.
der König ungerecht
und ungerecht die Weiber;
die Menschenkinder all sind ungerecht,
all ihre Werke sind ungerecht,
was immer so beschaffen ist.
Nicht ist in ihnen Wahrheit;
vermöge ihrer Ungerechtigkeit gehen sie zugrund.
und sie behält auf ewig Macht,
lebt und behält in alle Ewigkeiten Kraft.
und nicht Parteilichkeit;
sie tut vielmehr nur das, was recht,
im Unterschied von allen Bösen, allen Ungerechten.
An ihren Werken haben alle Wohlgefallen.
Und so gehört ihr denn die Macht,
die Herrschaft, die Gewalt,
die Herrlichkeit zu allen Zeiten.
Gepriesen sei der Gott der Wahrheit!
da riefen alle die Versammelten:
Groß ist die Wahrheit;
sie ist am mächtigsten. –
Bitt jetzt, was du nur willst,
noch mehr, als was geschrieben ist!
Wir wollen es dir geben,
weil du als Weisester erfunden wardst.
Du sollst auch neben mir den Platz erhalten,
sowie mein Vetter heißen!
Gedenke des Gelübdes,
das du damals machtest,
als du deine Krone erlangtest;
du wollest nämlich Jerusalem wieder befestigen
wieder zurücksenden.
Sie hatte schon Cyrus ausgeschieden,
als er gelobte, Babel zu zerstören
und sie dorthin zurückschicken zu wollen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_252.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)