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36. Kapitel
1
Von da ging ich gen Süden an der Erde Enden hin;

da sah ich drei Himmelstore offen;
daraus kommt der Südwind hervor,
ebenso Tau und Regen.

2
Von da zog ich weiter gen Osten an der Erde Enden hin;

da sah ich die drei östlichen Himmelstore geöffnet;
über ihnen befanden sich kleine Tore.

3
Durch jedes dieser kleinen Tore gehen des Himmels Sterne hindurch

und wandeln gen Osten auf dem vorbezeichneten Weg.

4
Bei diesem Anblick pries ich

und preise zu jeder Zeit den Herrn der Herrlichkeit,
der die großen und herrlichen Wunderwerke schuf,
um seines Werkes Größe seinen Engeln, den Geistern und den Menschen zu zeigen,
damit sie sein Werk und seine ganze Schöpfung priesen,
wenn sie das Werk seiner Macht sehen,
und damit sie das große Werk seiner Hände rühmten
und ihn bis in Ewigkeit verherrlichten.


2. Teil. Die Bilderreden 37–71

37. Kapitel: Einleitung
1
Das zweite Gesicht, das er schaute,

das Weisheitsgesicht, das Henoch sah,
der Sohn Jareds und Enkel Mahalalels,
des Sohnes des Kainan und Enkels des Enos,
des Sohnes des Seth und Enkels des Adam.

2
Dies ist der Anfang der Weisheitsreden,

die ich laut den Erdbewohnern erzählen will:
Hört, ihr Urväter, und vernehmt, ihr Nachkommen,
die heiligen Reden, die ich vor dem Herrn der Geister vortragen werde!

3
Es wäre besser,

sie nur den Urvätern zu erzählen;
doch wollen wir auch den Nachkommen den Anfang der Weisheit nicht vorenthalten.

4
Bis jetzt ward noch nie vom Herrn der Geister solche Weisheit verliehen,

wie ich sie nach meiner Einsicht
und nach dem Wohlgefallen des Herrn der Geister empfing,
von dem mir das Los des ewigen Lebens beschieden ward.

5
Drei Bilderreden wurden mir zuteil,

und so erhob ich meine Stimme,
sie den Erdbewohnern zu erzählen.


38. Kapitel: Erste Bilderrede 38–44
Das künftige Gottesreich
1
Die erste Bilderrede.

Wenn die Gemeinde der Gerechten sichtbar wird