Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 595.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sonst verbirgt Er vor dir sein Antlitz
und überliefert dich in die Gewalt deiner Sünde;
er tilgt dich von der Erde und deine Nachkommen unterm Himmel,
und dein Name und dein Same verschwindet gänzlich von der Erde.

23
Halte dich fern von all ihrem Tun und all ihrer Unreinheit!

Befolge vielmehr das Gesetz des höchsten Gottes!
Tue seinen Willen und handle in allem recht!

24
Er wird dich in all deinem Tun segnen

und aus dir die Pflanze der Gerechtigkeit auf der ganzen Erde aufsprossen lassen
durch alle Geschlechter der Erde.
Mein Name und dein Name werden niemals unterm Himmel vergessen werden.

25
Geh, mein Sohn, im Frieden!

Der höchste Gott, mein Gott und dein Gott, gebe dir Kraft,
seinen Willen zu tun,
und er segne deinen ganzen Stamm und den Rest deines Stammes
für ewige Geschlechter mit aller rechten Segnung,
damit du auf der ganzen Erde ein Segen seiest!
Dann ging er von ihm frohlockend fort.


22. Kapitel: Abrahams Segen über Jakob
1
Im zweiten Jahr der ersten Jahrwoche im 44. Jubiläum,

im Todesjahr Abrahams, kamen Isaak und Ismael vom Schwurbrunnen,
um bei ihrem Vater Abraham das Wochenfest zu feiern,
d. i. das Fest der Ernteerstlinge,
und Abraham freute sich über die Ankunft seiner beiden Söhne.

2
Denn Isaak hatte große Besitzungen in Beerseba.

Isaak aber pflegte hinzugehen und seinen Besitz zu besichtigen
und dann zu seinem Vater zurückzukehren.

3
In diesen Tagen kam auch Ismael zum Besuche seines Vaters.

So kamen die beiden zusammen,
und Isaak bereitete ein Brandopfer
und brachte es auf seines Vaters Altar,
den er in Hebron gemacht, dar.

4
Er brachte ein Mehlopfer dar

und bereitete ein Freudenmahl vor seinem Bruder Ismael;
Rebekka aber machte frische Kuchen aus neuem Korn
und gab sie ihrem Sohne Jakob,
daß er seinem Ahnen Abraham etwas von der Erstlingsfrucht des Landes brächte,
auf daß er davon äße
und vor seinem Tode den Schöpfer aller Dinge priese.

5
Auch Isaak schickte durch Jakobs Hand

dem Abraham ein treffliches Mahlopfer zum Essen und Trinken.

6
Und er aß, trank und pries den höchsten Gott,

der Himmel und Erde erschaffen
und alles Fett der Erde gemacht
und den Menschenkindern die Macht gab,
zu essen, zu trinken und ihren Schöpfer zu preisen.