Der Anzeiger soll das Vermögen des der Strafe Verfallenden erhalten,
dazu aus dem königlichen Schatz 1000 Silberdrachmen;
auch soll er in Eleutheria gekrönt werden.
und für jedes sterbliche Wesen auf immer unbrauchbar gemacht werden.“
wurde auf öffentliche Kosten für die Heiden ein Fest
unter Jubel und Frohlocken veranstaltet;
der längst eingewurzelte Haß machte sich offen Luft.
ihr Herz stand von Seufzern ganz in Flammen,
als sie das unvermutete, plötzlich über sie verhängte Verderben beklagten.
oder welche Straßen wurden nicht ihretwegen
mit Klagen und Weherufen erfüllt?
grausam und herzlos insgesamt ausgetrieben.
Angesichts der ausgesuchten Peinen beweinten
selbst einige der Feinde ihre unselige Austreibung,
dachten sie doch an das allgemeine Elend
und den ungewissen Ausgang des Lebens.
sie mußten ihre vom Alter gekrümmten und gelähmten Füße zu raschem Gange zwingen,
da man sie ohne Scheu mit Gewalt vorwärtsstieß.
die sich eben erst zu ehelicher Lebensgemeinschaft
ins Brautgemach zurückgezogen hatten,
vertauschten die Freude mit Weherufen;
ihr von Salben triefendes Haar ward mit Staub befleckt.
Unverschleiert wurden sie einhergeführt
und stimmten statt der Hochzeitslieder einmütig Klagelieder an,
wurden sie ja doch durch der Heiden Mißhandlungen gepeinigt.
wurden sie mit Gewalt an Bord gebracht.
verbrachten in ihrer Jugendfrische die übrigen Tage der Hochzeitsfeier
mit Grabesliedern statt mit Lust und jugendlicher Fröhlichkeit,
sahen sie ja schon die Unterwelt vor ihren Füßen liegen.
die einen wurden mit dem Hals an die Schiffruderbänke geschmiedet,
die andern an den Füßen mit unzerreißbaren Fesseln festgebunden.
so daß sie, ganz im Finstern sitzend,
auf der ganzen Fahrt das Los von Verrätern teilten.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 689. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_689.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)