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Jeremias nahm vor der Einnahme des Tempels
die Gesetzeslade samt ihrem Inhalt weg
und ließ sie auf einen Felsen niedersetzen.
Dann sprach er zu den Umstehenden:
„Der Herr ist vom Sinai in den Himmel gegangen;
er kommt aber wieder
als Gesetzgeber auf Sion, mit Macht,
und das wird für euch das Zeichen seiner Ankunft sein:
Alle Völker verehren ein Holz.“
Dann sagte er,
daß diese Lade niemand, als Aaron, herausbrächte
und die Tafeln darin
niemals irgendeiner der Priester oder Propheten lesen könnte,
außer Moses, der Erwählte Gottes.
Und am Auferstehungstag wird zuerst die Lade auferstehen,
aus dem Felsen kommen
und auf dem Berg Sinai niedergesetzt werden.
Und alle Heiligen kommen bei ihr zusammen;
sie empfangen daselbst den Herrn
auf der Flucht vor dem Feind, der sie vernichten wollte.
Er prägte in jenen Felsen mit dem Ring den Namen Gottes
und der Eindruck glich einer eisernen Eingrabung.
Eine lichte Wolke verhüllte den Namen,
und niemand kennt den Ort,
noch kann irgendjemand den Namen bis zu dieser Stunde,
ja bis zum Ende dieser Welt lesen.
Der Felsen ist in der Wüste, wo die Lade zuerst war,
zwischen den beiden Bergen, wo Moses und Aaron liegen.
Und in der Nacht erscheint eine Wolke,
wie ein Feuer an dem Ort,
nach der alten Weise,
so daß Gottes Verherrlichung aus seinem Gesetz nicht aufhört.
Deshalb verlieh Gott dem Jeremias Gnade,
daß er selbst das Ziel seines Geheimnisses aufstellte;
so sollte er Mitgenosse des Moses und des Aaron werden;
denn Jeremias stammte auch aus priesterlichem Geschlecht.

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Ezechiel stammte von Sarira aus einem Priestergeschlecht

und starb in der Gefangenschaft im Chaldäerland.
Er weissagte vieles über die Judäer.
Ihn tötete dort der Fürst des Volkes Israel,
weil er von ihm wegen Götzenheiligtümer getadelt worden war.
Sie begruben ihn im Gefilde Maur,
im Grab des Seth und des Arphaxad, der Ahnen Abrahams.
Das Grab ist eine Doppelhöhle;
denn sie ist gewunden und zu ebener Erde unsichtbar;
ein oberes Stockwerk ist über dem Boden in den Felsen gehauen.
Dieser Prophet gab dem Volk ein Zeichen an,
es solle den Chobarfluß beobachten;