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11
Für Männer ist das Ehegesetz geschrieben;

doch gilt’s auch für die Frauen.
Es darf die Bruderstochter nicht den Vaterbruder heiraten;
er ist ihr nah verwandt.

12
Und sie befleckten ihren heiligen Geist;

sie öffneten den Mund zu gotteslästerlicher Rede
gegen die Gesetze des Gottesbundes;
sie sagten: „Sie sind nicht gültig“

13
und sprachen Lästerliches gegen sie.
14
Sie zünden alle Feuer an

und machen Fackeln brennen (Is 50, 11).

15
Und was sie weben, ist ein Spinngewebe (Is 49, 9)

und Natterneiern gleichen ihre Eier (Is 49, 4).

16
Wer ihnen nahe kommt, bleibt nicht mehr unschuldig;

wer sie für sich erwählt,
der wird für schuldig schon erklärt
(nur dann nicht, wenn er es gezwungen tat).

17
Vordem hat Gott ihre Werke heimgesucht,

und da entflammte sich sein Grimm ob ihrer Laster.

18
Es ist ein Volk, gar unverständig (Dt 32, 28)

und eine Nation, der Einsicht bar (Is 27, 11);
(denn sie verstehen nichts davon).

19
Es traten Moses auf und Aaron durch den Dienst des Lichtfürsten.

Doch Belial erweckte den Jochanne und den Bruder
in schlimmer Absicht, als die ersten Israel befreiten.


8. Kapitel: Der Brunnen des Gesetzes
1
Und als das Land in Trümmern lag,

da standen Leute auf, die Grenzen rückten
und Israel vom rechten Wege brachten.

2
Das Land ward öde,

weil gegen Gottes Vorschriften durch Moses
(und auch durch seinen heiligen Gesalbten)
sie Auflehnung gepredigt hatten (Dt 13, 6)
und Lügen prophezeiten,
um Israel von Gott abzubringen.

3
Doch es gedachte Gott des Bundes mit den Vätern;

so ließ er denn von Aaron an einsichtige und weise Männer
in Israel erscheinen.

4
Und er belehrte sie

und diese gruben Brunnen,

5
„den Brunnen, den die Fürsten gruben

und den des Volkes Edle bohrten (Num 21, 18)
auf des Gesetzgebers Befehl.“

6
Es ist der Brunnen das Gesetz,

und die ihn gruben, sind die Büßer Israels,
sie aus dem Lande Juda zogen