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Alsdorff. Richtig – Zaubermacht. Mein Gott, ich habe die schwarze und die weiße Magie studirt.

Hannchen. Keine Possen, Fritz, Sie sehen, wir armen Frauenzimmer brennen vor Neugierde –

Amalie. Wirklich, ich wäre auch begierig zu wissen –

Hannchen. Erzählen Sie.

Alsdorff. Ei nun, ich nahm zwei von meinen dicken Büchern mit und habe daraus der Frau Präsidentin etwas vorgelesen. Das hat sie denn so gerührt, daß sie den Hauptmann frei gab.

Amalie. Und der Marquis, was sagte der?

Alsdorff. Der? Mais, oui, si fait, sonst nicht viel. Ich erzählte ihm von den Studenten, von unserm lustigen Leben und nebenbei machten wir das Geschäft ab.

Amalie. Ich sehe, mein Herr, es walten hier Geheimnisse ob, nach denen uns nicht zu fragen ziemt. Mag es sein, wie es will. Ich verdanke Ihnen mein Glück, und hoffe Gelegenheit zu haben, Ihnen meinen Dank zu beweisen. In das Haus meiner Tante setze ich keinen Fuß mehr und fahre noch diesen Abend zu meinem Vormund auf sein Gut. Bei meiner Rückkunft –

Alsdorff. Halt, so wohlfeil kommen Sie nicht weg. Wir sind um den Preis eines Kusses einig geworden und ich fordere meinen Lohn.

Hannchen. Meine Freundin hat mir das bereits für Sie gegeben, ich werde Sie nachher bezahlen.

Alsdorff. Nichts, nichts, mein Kind, deine Küsse gehören zu meinen rechtmäßigen Einkünften – von diesen

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/77&oldid=- (Version vom 16.5.2023)