edelmüthiger und patriotisch gesinnter Männer gibt, welche über unsre schmachvolle und verabscheuenswerthe Stellung erröthen, welche mit Entrüstung ihre sklavische Lage empfinden, welche alle von einem unversöhnlichen Haß gegen den Kaiser und seine Regierung erfüllt sind. Ja, glauben Sie es mir, an revolutionären Elementen fehlt es in Rußland nicht! Rußland wird lebendig, es erhitzt sich, es zählt seine Kräfte, es besinnt sich, es vereinigt sich, und der Augenblick ist nicht mehr fern, in welchem der Sturm, der große Sturm, zu unser Aller Heil, losbrechen wird! (Längerer Beifall.)
Meine Herren, im Namen dieser neuen Gesellschaft, im Namen dieser wahren Russischen Nation, schlage ich Ihnen ein Bündniß vor. (Beifall).
Die Idee eines revolutionären Bündnisses zwischen Polen und Rußland ist nicht neu. Wie Sie wissen, war sie schon durch die Konspirirten beider Länder im Jahre 1824 erfaßt worden.
Meine Herren, die Erinnerung, welche ich hier heraufbeschwöre, erfüllt meine Seele mit Stolz. Die Russischen Konspirirten waren damals die ersten, welche den Abgrund überschritten, der uns zu trennen schien.
Nur von ihrem Patriotismus geleitet, trotzten sie den Vorurtheilen, von denen Sie ganz natürlich gegen Alles, was den Namen Russe trug, erfüllt waren, und kamen Ihnen entgegen, ohne Mißtrauen, ohne Rückhalt; – sie kamen, Ihnen ein gemeinsames Unternehmen gegen unsern gemeinsamen und einzigen Feind vorzuschlagen. (Beifall.)
Sie verzeihen mir, meine Herren, diese unwillkürliche Regung des Stolzes. Ein Russe, der sein Vaterland liebt, kann nicht ohne Wärme von diesen Männern reden; sie sind ja unser lauterster Ruhm, – und
Michail Alexandrowitsch Bakunin: Rußland wie es wirklich ist!. Verlag von Heinrich Hoff , Mannheim 1848, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ru%C3%9Fland_wie_es_wirklich_ist.djvu/015&oldid=- (Version vom 1.8.2018)