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Seite:Rudolf-Predigt1913.djvu/09

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Mängel zudecken und ausfüllen mit deiner Gnade.

 Dieser Gnade meines Gottes übergebe ich mich denn auch nun, wo’s zum Scheiden geht. Die Feierabendglocken läuten. Wir sind als die Hinwegeilenden. Die Knechte gehen – aber der Herr bleibt. Ich bitte ihn auch in dieser Zeit meines Scheidens, daß er bei mir bleiben möge und mich und die Meinen segnen wolle in meinem Haus und Heim. Mein Gebet in dieser Scheidezeit und für die Tage meines Alters soll sein: „Herr, bleib Du bei mir; denn Deine Gnade ist mein Trost, mein Trost bis ans Ende.“

 Ich bitte auch dich, liebe Gemeinde, daß Ihr meiner und der Meinigen auch ferner in fürbittender Liebe gedenken möget, wie ich es auch der Wahrheit gemäß sagen kann, daß ich meiner mir anvertrauten Gemeinde täglich vor Gott fürbittend gedacht habe und ihrer auch ferner in unveränderlicher Liebe gedenken werde.

 Und nun, liebe Rosbacher Gemeinde, empfehle ich dich Gott und dem Reichtum Seiner Gnade.

 Wenn ich alles das, was ich in dieser feierlichen Stunde betend für dich auf dem Herzen trage, in ein kurzes Wort zusammenfassen soll, dann wüßte ich keinen besseren Abschiedsgruß und Segenswunsch als dieses Wort des Apostels: „Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit Euch Allen.“

 Seine Gnade sei mit dem Vorstande unserer Gemeinde, den lieben Mitgliedern des Presbyteriums und der Repräsentation, die mir stets ihre Liebe und ihr Vertrauen geschenkt und mit mir im Geiste der Einigkeit und den Friedens zusammen gewirkt haben. Gott segne Euch in Eurem Amte, in Euren Häusern. Die Gnade des Herrn sei auch mit den Lehrern unserer Gemeinde,

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Rudolf: Abschiedspredigt des Herrn Pfarrer Rudolf. Waldbröl 1913, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rudolf-Predigt1913.djvu/09&oldid=- (Version vom 1.8.2018)