Seite:Schenck Wiesbaden 061.jpg

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Drusus, den die alte Römische Geschicht-Schreiber, wegen seiner gantz besondern Tugenden, nicht genug loben können, verschiedene mahl in Teutschland gewesen, und die damalige Teutschen bekrieget, das hat, nach dem einhelligen Zeugnüß der gemeldten Geschicht-Schreiber, seine Richtigkeit. Daß er bey solcher Gelegenheit die Stadt Maintz und die Wißbadische Gegend betreten, das bezeugen die in Maintz von ihm vorhanden-gewesene Denckmale (welche bey den Maintzischen Geschicht-Schreibern beschrieben sind) und das ohnweit Wißbaden aufgerichtete und bald zu beschreibende Castellum oder Festung desselben. Ja, es stehet gar zu vermuthen, daß er das Römische Wißbaden selbst, wie oben wahrscheinlich gezeiget worden, damals habe anlegen und erbauen lassen. Daß er weiterhin, in solchen seinen Kriegen gegen die Teutschen, zwischen der Saale und dem Rhein, durch einen Fall vom Pferde, (und zwar, wie einige neuere Geschicht-Schreiber meynen, bey Schlüchtern, im Hanauischen, in dem daselbst annoch so benennten Drusen-Felde) das Bein gebrochen, und als er dem Rhein zugeeilet, ohnweit von demselben gestorben, das wird ebenfalls von den meisten solcher Römischen Geschicht-Schreibern (denn einige beschreiben seinen Tod etwas anders) bezeuget. Daß aber solcher sein Todes-Fall gerad bey Wißbaden geschehen sey, das

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_061.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)