Seite:Schenck Wiesbaden 115.jpg

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Wißbaden gefunden, und ist gleichsam von denselben ummauert gewesen. Es ist also nicht unwahrscheinlich, daß solches ebenfalls, gleich den gebrannten Steinen selbst, ein Römisches Alterthum seyn müsse. Nur ist schwer zu sagen, was es eigentlich vor ein Thier habe vorstellen sollen, und zu was Ende dasselbe sey verfertiget und aufgerichtet worden? Es ist aber doch, so viel der Augenschein zeiget, einmal sehr wahrscheinlich, daß es, wie gedacht, einen Löwen habe vorstellen sollen; so denn, daß es etwan ehemals, als ein Zierrath, in einem Römischen Gebäude oder Garten des alten Wißbads werde gestanden haben, nachmals aber, bey mehrmaliger Veränderung und Umkehrung der Gebäuden dieser Stadt, zu einem anderwärtigen Gebrauch, und vielleicht zu einem unterirdischen Mauer-Werck, oder Ausfüllung des Bodens, nebst den obgemeldten Steinen, werde seyn verfertiget worden. Es ist indessen dieses steinerne Thier in das Schloß zu Wißbaden, zum Andencken, beygestellet worden.

10. Die Römische Müntzen, oder die alte Müntzen, auf welchen sich die Bildnüsse der ehemaligen Römischen Kayser, welche in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gelebet haben, befinden. Solcher Römischen Müntzen sind bisher viele in der Stadt Wißbaden, und dem dabey gelegenen Felde,

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_115.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)