Seite:Schenck Wiesbaden 130.jpg

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sonderlich-wehrhaften Stande erhalten hat. Und ist es daher kein Wunder gewesen, daß nachmals, bey den vorgemeldten grausamen Einfällen der wilden Normänner und Hunnen, diese Völcker keinen Gegenstand fast nirgends vorgefunden, sondern alles, wie eine Fluth, ungehindert haben überschwemmen können. Doch hat die Furcht vor solchen unvermuthet geschehenen Ueberfällen, wie auch die Verordnung der damaligen Teutschen Kayser, sonderlich Henrichs I, verursachet, daß man damals hier und dar in Teutschland, die Städte wieder in einem haltbaren Stand zu setzen, sich bemühet hat. Wie denn auch das benachbarte Maintz, aus eben dieser Ursache, nach dem Zeugnüß der Maintzischen Geschicht-Schreiber l. c. damals seine Befestigungen wieder erneuert hat. Und kan es also gar wohl seyn, daß auch unser damaliges Wißbad diesem Beyspiel gefolget, und sich ebenfalls wiederum mit neuen Festungs-Wercken hat versehen lassen. Doch ist nicht zu vermuthen, daß diejenige Wälle und Wasser-Gräben, womit Wißbaden vormals verwahret gewesen, allschon um diese Zeit sollte errichtet worden seyn. Denn dergleichen Befestigungs-Art war damals bey den Städten noch nicht gewöhnlich, sondern ist erst in den folgenden Zeiten aufgekommen. In diesem Fränckischen und Kayserlichen Zeit-Lauf aber pflegte man nur noch vornemlich durch Mauern und

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)