Seite:Schenck Wiesbaden 391.jpg

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Wolcken-Brüche. Sie sind in der Feld-Gegend welche man die Röder heisset, befindlich, und bestehen aus dreyen, nicht gar weit von einander entfernt-liegenden Gräben, welche von ungemeiner Tiefe, Breite und Länge sind. Sie heissen die Wolcken-Brüche, weil sie, dem alten Vorgeben nach, durch einen außerordentlichen starcken Regen-Guß, welchen man insgemein einen Wolcken-Bruch zu nennen pfleget, vormals sollen entstanden seyn. Die Zeit, wenn solches geschehen, ist zwar nicht bekannt. So viel aber ist aus den alten Wißbadischen Gerichts-Büchern zu ersehen, daß sie bereits in dem 14 Jahrhundert vorhanden gewesen sind. Denn um solche Zeit hin wird ihrer darin schon Meldung gethan, und zwar werden sie in solchen U. die Wolcken-Brust, nach der alt-Teutschen Redens-Art, genennet. Sie sollen vormals grösser, als jetzo, gewesen, nachmals aber hier und dar geschleifet und eben gemacht worden seyn. Doch sind sie auch noch jetzo groß genug, um von der Grösse des ehemals daselbst ausgeübten Zorn-Gerichtes GOttes zu zeugen.

16. Das Closter Clarenthal. Dieses lieget zwar nicht in Wißbaden, es hat aber doch mit dieser Stadt, nicht nur vormals, wegen der, in derselben wohnhaft-gewesenen, Landes-Herrschaft (welche diesem Closter, als

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_391.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)