Seite:Schenck Wiesbaden 418.jpg

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Erdboden, sondern nur in einigen Gegenden desselben, und also etwas selten angetroffen. Auch hat dasselbe solche Eigenschaften an sich, welche es in Vergleichung gegen das andere gemeine und schlechte Wasser zu einer Seltenheit machen. Solcher Eigenschaften werden bey unserm Wißbadischen warmen Wasser sonderlich zwey gefunden. Denn 1, ist dasselbe heiß. 2, ist es heilend. Was die erste Eigenschaft desselben, nemlich die Hitze betrift, so ist diß Wasser zwar überhaupt in allen seinen Bad-Quellen heiß; in einigen derselben aber, sonderlich in der grossen Haupt-Quelle, welche auf der offenen Gasse, in dem so genannten Sauerlande stehet, ist es fast im höchsten Grade, oder so heiß, daß es durch das äusserliche Küchen-Feuer nicht sonderlich heisser wird können gemacht werden; denn es scheinet würcklich kochend oder siedend zu seyn, weil es diejenigen Würckungen äussert, welche ein sied-heisses, keinesweges aber ein bloß mittel-heisses Wasser, ordentlicher weise zu äussern pfleget, z. E. es brühet das geschlachtete Vieh ab; es siedet rohe Eyer ab etc. wie man die Beweise hiervon täglich daselbst mit Augen sehen kan. Daher man auch, wenn dieses Wasser in die Bäder eingelassen ist, nicht so gleich, wegen der grossen Hitze desselben, in demselben baden kan, sondern ihm vorher eine ziemlich-lange Zeit verstatten muß, bis es hinlänglich

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_418.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)