Seite:Schenck Wiesbaden 425.jpg

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seyn. 2, Sind einige und sonderlich die Natur-Lehrer der neueren Zeiten, welche davor halten, die Hitze solcher heissen Quell-Wasser, insbesondere auch des Wißbadischen Wassers, komme bloß allein von der Vereinigung des Wassers mit denen in der Erde befindlichen Mineralien her. Sie setzen nemlich fest, daß in solchen Bad-Gegenden viele Mineralien (so nennet man alles, was in der Erde an Metallen oder Ertzen, Steinen, Säfften, und besonderen Erd-Gattungen gezeuget wird) in der Erde befindlich seyen. Und solches beweisen sie, was unsere Wißbadische Gegend betrift, nicht nur durch die Feuer-Eisen- und andere Ertz-haltende Steine, welche man daselbst auf der Ober-Fläche der Erden, sonderlich in den Waldungen (wie unten mit mehrerem wird berichtet werden) in grosser Menge antrift, sondern auch vornemlich durch die gelb-rothe Eisen-Erde, welche das heisse Wasser selbst häufig bey sich führet, und in allen seinen Wasser-Gängen anleget und zurücke lässet, und welche man in Wißbaden Senner oder Sender zu nennen pfleget. Sie setzen ferner fest, daß, wenn ein unterirdisches Wasser dergleichen mineralische Erd-Lagen berühre, dasselbe die verschiedene mineralische Theile derselben (die immerzu wieder nachwüchsen) auflöse, welche so denn mit dem Wasser sich vereinigten, in und gegen einander kräftig würcketen, und gleichsam

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 425. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_425.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)