Seite:Schenck Wiesbaden 433.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zugleich mit wiederholet, und eine jede derselben vor sich in ihrem Gewichte gelassen. Der Leser siehet aus dem, was bisher von dem muthmaßlichen Ursprung der Hitze der heissen Quell-Wasser zwar nur (wie oben schon bezeuget ist) historisch, doch umständlich und unpartheyisch, ist angeführet worden, von selbst so viel, daß es nicht wohl möglich sey, in dieser Sache, wie bereits anfänglich gemeldet worden, zu einer völligen Gewißheit zu gelangen; ja, daß es schon schwer falle, nur einige muthmaßliche Wahrscheinlichkeit bey dieser und jener Meynung, wegen der vielen entgegen stehenden Schwierigkeiten, zu erreichen; Und daß fast, wenn man die Wahrheit bekennen solle, desto mehr neue Schwierigkeiten und Zweifel sich hierbey dem menschlichen Gemüthe darstelleten, je tiefer man sich in die Untersuchung dieser Sache einlasse. Und wie kan es auch wohl anders seyn? Ist doch der Ort, wo dieses Wasser seine Hitze ursprünglich überkommt, von unsern Augen gantz entfernet, und der Weg dahin verschlossen. Müssen wir nun bey solchen Wercken der Natur, die wir völlig und täglich vor Augen haben, und umständlich genug betrachten können, gleichwohl in Untersuchung ihrer Eigenschaften, und deren Ursachen, unserer grossen Unwissenheit inne werden, und können öfters kaum nur einige wenige Wahrscheinlichkeit der Sachen dabey erreichen;

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_433.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)