Seite:Schenck Wiesbaden 435.jpg

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alle seine Wercke, wiewohl man kaum ein Füncklein davon erkennen kan, Syr.[WS 1] 42, 23 etc. Denn alle menschliche Wissenschaften, und also auch die Natur-Wissenschaft, haben ihre gewisse und gehörige Gräntzen. Und GOtt lässet uns von seinen grossen Natur-Wercken nicht alles, sondern nur so viel einsehen, als wir zur Erkänntnüß seiner herrlichen Eigenschaften vonnöthen haben. Das übrige hat er vor sich behalten, damit zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpfe ein billiger und nöthiger Unterschied bleiben möge. Wie Er denn überhaupt in allen seinen Wercken nicht sowohl begriffen und ausgelernet, als vielmehr ehrerbietig bewundert und angebetet seyn will. Kan man demnach also die Ursache der Erhitzung unseres heissen Wißbadischen Wassers eben nicht vollkommen, nach Wunsche, einsehen und begreiffen, so kan man doch so viel dabey ohnschwer erkennen lernen, daß derjenige, der dieses Werck würcket, ein sehr grosses, mächtiges, weises und gütiges Wesen seyn müsse, und folglich also auch würdig sey, von allen, die dieses Wunder eines stäts fort-siedenden Quell-Wassers betrachten und benutzen, ehrerbietig gelobet und hertzlich geliebet zu werden. Wohl dem, der dieses bey der Untersuchung, und noch vielmehr bey dem würcklichen Gebrauch dieses Wißbadischen warmen Wassers wahrhaftig ausübenden lernet! Sonst verdienet==Anmerkungen (Wikisource)==

  1. Wohl Jesus Sirach.
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 435. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_435.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)