Seite:Schenck Wiesbaden 457.jpg

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unersetzlichen Schaden erleiden, auch noch über das die Wißbadische Wälder durch das Saltz-sieden in den äussersten Ruin gesetzet werden; als hat man diesem Saltzbrunnen-Geschäfte wieder einen Anstand gegeben, und solches endlich, mit gutem Bedacht, völlig wieder eingestellet.

4. Die vierdte Natur-Seltenheit des Wißbads ist das so genannte Wiesen-Brünnlein. Dieses stehet vor dem so genannten Sonnenberger-Thor in einem angenehmen Wiesen-Grunde, und hat eben dieser Umstand der Gegend, darin es befindlich ist, Anlaß gegeben, daß ihm, von alten Zeiten her, der Nahme eines Wiesen-Brünnleins ist beygeleget worden. Es hat dieses Brünnlein zwar kein mineralisches oder gesaltzenes, sondern ein ordentlich schlechtes, oder, wie man zu reden pfleget, süsses, und dabey sehr frisches und kaltes Wasser. Aber eben um deßwillen ist es als eine würckliche sonderbare Seltenheit der Natur bey unserer Stadt anzusehen, weil hier die Natur in einem Grund und Boden, und zwar so nahe beysammen, ein sehr heisses gesaltzenes, und auch ein sehr kaltes süsses Wasser aus der Erde hervorsteigen lässet; wie denn der oben beschriebene heisse Sied-Brunn nicht sonderlich weit von diesem Wiesen-Brünnlein entfernt ist. Und ist das Wasser dieses Brünnleins vor die Einwohner dieser

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 457. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_457.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)