Seite:Schenck Wiesbaden 458.jpg

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Stadt ein desto angenehmere Seltenheit der Natur, weil es fast das eintzige, wenigstens das stärckste, süsse Quell-Wasser ist, welches man nahe bey der Stadt findet. Daher auch dieses Brünnlein, zumalen es auch noch dabey im Sommer denen frembden Bad-Gästen, wegen der daselbst hingepflantzten Bäumen und Alleen oder Laub-Gängen, zu einer vergnügenden Ergetzung dienet, jederzeit in gutem Stande erhalten wird, auch schon öfters, noch im Jahr 1754, ist erneuert und ausgebessert worden. Es bestehet aber dasselbe aus verschiedenen Quellen, welche nahe bey der Mauer, womit es umfasset ist, zu beyden Seiten derselben, etwas tief in der Erde sich hervor thun, und durch besondere verdeckte Röhren zusammen in einen Wasser-Kasten, welcher hinter den Spring-Röhren befindlich ist, geleitet werden. Man hat zwar mehrmalen davor halten wollen, daß die Quellen dieses Wiesen-Brünnleins ihr Wasser eigentlich von derjenigen Bach, welche nahe bey demselben vorbey fliesset, durch verborgene Löcher der Erde überkämen. Allein es ist diese Vermuthung gantz ohne Grund. Denn 1, ist das Wasser des Brünnleins von gantz anderer Art und Beschaffenheit, als das Wasser in der gemeldten Bach, wie solches die Physicalische Untersuchungen und Abwiegungen der beyderley Wasser bezeugen. Das Wasser des Brünnleins ist hart, das Wasser

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 458. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_458.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)