Seite:Schenck Wiesbaden 468.jpg

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In dem Teutschen:
nach der alten Reim- und Schreib-Art.

Wißbaden die uralte Statt
Ohnfern vom Rhein ir Wonung hat,
Gegen dem Reingau und Statt Mentz,
Ligt am Gebürg in schöner Grentz.
Inn Historien wol bekannt
Die Bäder sindt im gantzen Landt.
Es ist diß Orts berümpt sehr weitt
Ein hochverstendig Obrigkeitt.
In Gottesforcht ein Erbar Rhat
Fürwar den Scepter fürt gerad.
Nach Gstalt des Himmels Firmament
Ist guter Wißwachs an dem Endt.
Drumbher gut Lufft und Ackerfeld,
Vil Weinberg, alles wol bestelt.
Schöne Gärtten, fruchtbare Bäum
Helt man allhie inn gutem Zäum.
Das Teutsch redt man sehr schön und fein,
Wie du hörst an den Jungfräulein.
Die Saltzbach gibt viel Krebs und Fisch,
Auch Wiltbret man hier tregt zu Tisch.
Ein treflich Malwerck hats allhir,
Solt sicherlich das glauben mir.
Sauer Brunn und ferniger Wein
Inn billichm Wert hie sind gemein.
Im Wißbad ligt ein altes Schloß
Am Bezirck wol verwart und groß,

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 468. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_468.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)