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     Der in der Haine Graun verderbend lauert.

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„Dämonischer!“ so spricht sie: „was erregt

     Den frevlen Muth dir, diese Saat zu säen,
     Die eine Welt Gefahren in sich trägt?
Die That ist nicht mehr dein, wann sie geschehen;
     Sie strömt die Zeiten durch: die Spindel rollt

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     Wie sie der Nacht uralte Töchter drehen.“

Wär’ auch Mislingen aller Mühen Sold,
     Erwiedert er: doch soll mich niemals reuen,
     Was ich nach tiefem Forschen fest gewollt.
Kann Götter die Unsterblichkeit erfreuen,

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     Die fremd vorbeyschleicht, die sie, ewig todt,

     Durch Thaten nie zum Eigenthum sich weihen? –
Drauf Themis: „Sohn! der Zorn des Herrschers droht

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_058.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)