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Die Stärke weicht dem ordnenden Verstand.
      Sich selbst und alles wird der Mensch gestalten,

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      Mit Anmuth zierend, was die Noth erfand.

Er heißt den Grund verborgne Schätz’ entfalten;
      Er zähmt das Roß; er weiß auf offnem Meer
      Mit Leinbeflügeltem Geschirr zu walten.
Die Felshöh starrt nicht unbeweglich mehr:

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      Leichtschwebend, wie gelockt von Zauberklange,

      Wölbt sie, und fügt, und reiht sich um ihn her.
Was unsichtbar in Red’ und in Gesange
      Dem Ohr vorbey wallt, stellt er bleibend dar,
      Daß fernen Zeiten es, ein Denkmahl, prange.

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Ich nenne kleines; zahllos blüht die Schaar
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_062.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)