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Chor.

     Er gräbt und schaufelt, so lang er lebt,
     Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt.

Der Reuter und sein geschwindes Roß,
     Sie sind gefürchtete Gäste,

35
Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß

     Ungeladen kommt er zum Feste.
Er wirbet nicht lange, er zeiget nicht Gold
Im Sturm erringt er den Minnesold.

Chor.

     Er wirbet nicht lange, er zeiget nicht Gold,

40
     Im Sturm erringt er den Minnesold.


Warum weint die Dirn’ und zergrämet sich schier?
     Laß fahren dahin, laß fahren!
Er hat auf Erden kein bleibend Quartier,
     Kann treue Lieb’ nicht bewahren.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_139.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)