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Die jungen Horen streun im leichten Tanz

Bethaute Blumen auf die Gegend nieder.
     O Guido, welche Götterkraft ist dein!
Welch eine Glut! wie lächeln die Gefilde!
Die Göttin selbst entzückt vom Wiederschein

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Der eignen Gottheit weilte vor dem Bilde.

     So hat noch nie mit zauberischer Macht
Des Pinsels Glut zum Himmel uns erhoben,
So sanft aufs dämmernde Gewand der Nacht
Des Morgens lichte Rosen nie gewoben.

25
     Für den Geliebten bat an Jovis Thron

Die Göttin einst ein ewig neues Leben;
O Guido, dir hat, eh sie flehte, schon
Aurorens Bild Unsterblichkeit gegeben.

LOUISE ***
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)