Seite:Schiller Musenalmanach 1799 214.jpg

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Seidene Tuch mir dann mit künstlichgewebeten Spitzen,
Und ich verhieß ihr, beydes getrennt am morgenden Tage
Frühe zu bringen: denn leicht, so redet’ ich, wäre die Arbeit,

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Daß auch ein Kind wohl verstände, mit achtsamem Sinn sie zu üben.

Freundlich boten wir dann uns des Abschieds Worte, denn spät schon
War es, und Hesperus winkte mit glänzendem Lichte vom Himmel
Lange bereits und, wiewohl noch fern’ uns beyden der Schlaf war,
Bat mich das Mädchen zu gehn und ermahnete, daß nicht die Nachbarn,

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Wie es in Städtchen geschieht, von dem spätbesuchenden sprächen.

     Doch als entschwunden die Nacht und des Morgens goldene Röthe
Strahlete, die uns im Osten die leuchtende Sonne verkündet,
Gieng ich muthig zum Werk, und es glückte mir, bis ich dem Ende

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_214.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)