Jagdbilder malt – wie heißt er denn nur? … Meiner Seel’, der ist an der ganzen Geschichte schuld gewesen! Der hat von den Manövern geredet; und dann erst ist dieser Doktor dazugekommen und hat irgendwas g’sagt, was mir nicht gepaßt hat, von Kriegsspielerei oder so was – aber wo ich noch nichts hab’ reden können … Ja, und dann ist von den Kadettenschulen gesprochen worden … Ja, so war’s … und ich hab’ von einem patriotischen Fest erzählt … und dann hat der Doktor gesagt – nicht gleich, aber aus dem Fest hat es sich entwickelt – „Herr Lieutenant, Sie werden mir doch zugeben, daß nicht alle Ihre Kameraden zum Militär gegangen sind, ausschließlich um das Vaterland zu verteidigen!“ So eine Frechheit! Das wagt so ein Mensch einem Offizier ins Gesicht zu sagen! Wenn ich mich nur erinnern könnt’, was ich d’rauf geantwortet hab’? … Ah ja, etwas von Leuten, die sich in Dinge dreinmengen, von denen sie nichts versteh’n … Ja, richtig … und dann war einer da, der hat die Sache gütlich beilegen wollen, ein älterer Herr mit einem Stockschnupfen … Aber ich war zu wütend! Der Doktor hat das absolut in dem Ton gesagt, als wenn er direkt mich gemeint hätt’. Er hätt’ nur noch sagen müssen, daß sie mich aus dem Gymnasium hinausg’schmissen haben,
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/013&oldid=- (Version vom 1.8.2018)