Was hat er g’sagt? Mir scheint, ich träum’! Red’t er wirklich zu mir? Ich sollt’ was antworten … Aber der Kerl macht ja Ernst – der zieht wirklich den Säbel heraus. Herrgott – er tut’s! … Ich spür’s, er reißt schon dran! Was red’t er denn? … Um Gotteswillen, nur kein’ Skandal – – Was red’t er denn noch immer?
„‚Aber ich will Ihnen die Karriere nicht verderben … Also, schön brav sein! … So, hab’n S’ keine Angst, ’s hat niemand was gehört … es ist schon alles gut … so! Und damit keiner glaubt, daß wir uns gestritten haben, werd’ ich jetzt sehr freundlich mit Ihnen sein! – Habe die Ehre, Herr Lieutenant, hat mich sehr gefreut – habe die Ehre!‘“
Um Gotteswillen, hab’ ich geträumt? Hat er das wirklich gesagt? … Wo ist er denn? … Da geht er … Ich müßt’ ja den Säbel ziehen und ihn zusammenhauen – – Um Gotteswillen, es hat’s doch niemand gehört? … Nein, er hat ja nur ganz leise geredet, mir ins Ohr … Warum geh’ ich denn nicht hin und hau’ ihm den Schädel auseinander? … Nein, es geht ja nicht, es geht ja nicht … gleich hätt’ ich’s tun müssen … Warum hab’ ich’s denn nicht gleich getan? … Ich hab’s ja nicht können … er hat ja den Griff nicht auslassen, und er ist zehnmal stärker als ich … Wenn ich noch ein Wort
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/019&oldid=- (Version vom 1.8.2018)