… Ha! – also um sieben Uhr! – Ja … na, was denn noch? … Weiter ist ja nichts zu überlegen. Im Zimmer schieß’ ich mich tot, und dann is basta! Montag ist die Leich’ … Einen kenn’ ich, der wird eine Freud’ haben: das ist der Doktor … Duell kann nicht stattfinden wegen Selbstmord des einen Kombattanten … Was sie bei Mannheimers sagen werden? – Na, er wird sich nicht viel d’raus machen … aber die Frau, die hübsche, blonde … mit der war was zu machen … O ja, mir scheint, bei der hätt’ ich Chance gehabt, wenn ich mich nur ein bissl zusammengenommen hätt’ … ja, das wär’ doch was anders gewesen, als die Steffi, dieses Mensch … Aber faul darf man halt nicht sein … da heißt’s: Kour machen, Blumen schicken, vernünftig reden … das geht nicht so, daß man sagt: Komm’ morgen nachmittag zu mir in die Kasern’! … Ja, so eine anständige Frau, das wär’ halt was g’wesen … Die Frau von meinem Hauptmann in Przemysl, das war ja doch keine anständige Frau … ich könnt’ schwören: der Libitzky und der Wermutek und der schäbige Stellvertreter, der hat sie auch g’habt … Aber die Frau Mannheimer … ja, das wär’ was anders, das wär’ doch auch ein Umgang gewesen, das hätt’ einen beinah’ zu einem andern Menschen gemacht – da hätt’ man
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/036&oldid=- (Version vom 1.8.2018)