wenigstens ein Tüchel umnehmen, wenn ich zum Fenster geh’ … Vorigen Sonntag war’s zum letztenmal … Daß grad die Steffi die letzte sein wird, hab’ ich mir nicht träumen lassen. – Ach Gott, das ist doch das einzige reelle Vergnügen … Na ja, der Herr Oberst wird in zwei Stunden nobel nachreiten … die Herren haben’s gut – ja, ja, rechts g’schaut! – Ist schon gut … Wenn ihr wüßtet, wie ich auf euch pfeif’! – Ah, das ist nicht schlecht: der Katzer … seit wann ist denn der zu den Vierundvierzigern übersetzt? – Servus, servus! – Was der für ein G’sicht macht? … Warum deut’ er denn auf seinen Kopf? – Mein Lieber, dein Schädel interessiert mich sehr wenig … Ah, so! Nein, mein Lieber, du irrst dich: im Prater hab’ ich übernachtet … wirst schon heut’ im Abendblatt lesen. – „Nicht möglich!“ wird er sagen, „heut’ früh, wie wir zur Schießstätte ausgerückt sind, hab’ ich ihn noch auf der Praterstraße getroffen!“ – Wer wird denn meinen Zug kriegen? – Ob sie ihn dem Walterer geben werden? – Na, da wird was Schönes herauskommen – ein Kerl ohne Schneid, der hätt’ auch lieber Schuster werden sollen … Was, geht schon die Sonne auf? – Das wird heut ein schöner Tag – so ein rechter Frühlingstag … Ist doch eigentlich zum Teufelholen! – der Komfortabelkutscher
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/050&oldid=- (Version vom 1.8.2018)