Pöll. Versündigen Sie sich nicht, Herr!
Klaft. Und wie ruinirt, Nehmt meinen ungeheuren Schaden, er beläuft sich über die Zehntausend; das eurige nicht dazu gerechnet – Aber was schnobert denn die Bestie immer um mich herum?
Pöll. Es ist mein Hund: hab’ ihn schon in die acht Jahre. Ein gar treues, gutes, mitleidiges Thier. Können Sie denken. Neulich am Sonnabend schwammen zwey junge weise Spitzeln den Strom herab; mitten unter den Eisschollen – die hatten die beyden armen Thierchen ziemlich nahe ans Land getrieben. Mein Spitz da stand am Ufer, und sahs. Wie eine Henne, wenn ihre Entenbrut sich zum erstenmal ins Wasser taucht, lief er ängstlich herum, wedelte mit dem Schwanz, und heulte erbärmlich. Endlich sprang er ins Wasser, packte den einen an der Wolle, und schwamm damit ans Land. Dem andern hatte indessen eine Eisscholle den Kopf gequetscht. Sehn Sie Herr! das ist doch nur ein Hund. Doch ich schäme mich, das Ihnen zu erzählen. Komm Spitzel. (ab.)
Klaft. Ein närrischer Mann, der Pöll. Wissen Sie schon, Hr. Belt, daß über hundert Schragen herrschaftliches Holz aufgefangen worden, und daß es alles bis auf ein Scheid ins große Magazin wieder abgeliefert werden muß.
Belt. (troken.) Nein.
Klaf. Die Herrschaft könnten den Schaden leicht entbehren; aber ich armer Privatmann, der Tag
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/71&oldid=- (Version vom 24.10.2016)