ward, mich sogleich wieder nach Hause führen laßen. Aber auch kein Aestchen von einem Obstbaume, nicht eine Spur, daß hier oder dort ein Blummenbeet stand, und die große theure Mauer ein blanker Schutthaufen; und dann mein neues Gartenhaus, mein schönes Sansçouci! – das Herz muß einem ob dem Anblick bluten.
Weiler. Dieser Verlust geht mir selbst einer Ursache wegen sehr nahe, indessen –
Klaft. Nicht wahr, der herrliche Salon, und dann die grünen Seitenkabinettchens; und das rosarothe Zimmer meiner Tochter –
Weiler schwermüthig) Ja wohl, da wars – (sich erhohlend.) wo ich glaub’ ich, das erstemal die Ehre hatte – Doch ich wundre mich nicht wenig, wie wir uns hier treffen?
Klaft. Haben recht: Ist auch sonst meine Sache nicht, in so gemeinen Löchern herumzuspüren. Es ward mir im hereinfahren wieder etwas besser, und da wollt’ ich denn hier das Haus ein wenig in Augenschein nehmen, gewisser Ursachen wegen – Was ich doch sagen wollte: Es restirte mir der seelige Müller Weise noch hundert Thaler nebst Interesse an baar geliehenem Gelde. Diesen Mittag zählt mir Belt im Namen der Wittwe das ganze Geld auf den Tisch, und ich quittire darüber. Nun die Schuld getilgt ist, glaubt das grobe Volk mir nicht den geringsten Dank mehr schuldig zu seyn, und pocht noch. Aber nun will ich auch meinen Kopf aufsetzen. Ich acceptire das Geld nicht, ich halte mich schlechterdings an die Schuldnerin, und nehme weiter keine Notitz.
(Weiler lächelnd) Und haben quittirt?
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/74&oldid=- (Version vom 24.10.2016)