Weg und Wetter nicht gehindert. Auch war mir die Zeit über sehr schlimm, und ich dachte den folgenden Tag nach der nahen Todesgefahr; es sey dieses mein letzter. Doch Gott hat auch hier wieder geholfen: durch die Pflege eines alten Köhlers, der uns in seiner Hütte beherbergte, und durch die zarte Sorgfalt meines Sohnes bin ich so ziemlich wieder auf den Beinen.
Pöll. Freude, Kinder! Freude,
Liesch. Willhelm, Willhelm!
Willhelm. Da ist sie! da ist sie!
Röschen thut einen Schrey, fällt dem alten Kant in die Arme; Willhelm vor ihr hin)
Willhelm. Röschen! mein Röschen!
Röschen will reden, kann nicht, ringt die Hände.
Willh. Du meine Liebe! bin ich nun endlich wieder bey dir! (hat sie indeßen an sich gerißen du schweigst?
Röschen nach einem schweren Seufzer.) Willhelm! – Ach! war mirs doch, als wollte mirs das Herz abdrücken.
Willh. Find ich dich endlich wieder? du für mich verlorne! seht Vater; ich habe sie wieder, das gute liebe Mädchen! – Mutter liebe Kleine, mein Röschen!
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/93&oldid=- (Version vom 24.10.2016)