Seite:Schriftmäßige Belehrung über den Antichrist 01.png

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Der Antichrist.




Vorbemerkung.

 Der Antichrist ist in der heiligen Schrift als der letzte und heftigste Feind des Reiches Gottes geweissagt. Er tritt am Ende der gegenwärtigen Weltperiode auf. Niemand weiß, wann dieses Ende eintritt; doch ist so viel sicher, daß Vieles in der Weltentwicklung dem Ende zudrängt. Es ist daher angezeigt, daß die Gläubigen mit diesem Stück der christlichen Lehre sich befassen, zumal man jetzt auch in der weltlichen Literatur Ausführungen über ihn begegnet.

 Dem ersten Weltherrscher (oder vielmehr dem am Hofe des ersten Weltherrschers lebenden Propheten Daniel) wurde von Gott ein Einblick in den Gang der Weltgeschichte gewährt. Vier Weltherrschaften folgen auf einander, die babylonische, die medisch-persische, die griechisch-mazedonische, richtiger wohl genannt: die mazedonisch-syrische, die römische. Es wird ihnen mit Allem, was sie erarbeitet haben, schließlich – nicht durch Menschenmacht – ein Ende bereitet, und das Reich Gottes ist es, das die Welt erfüllen wird. –

 Im Kapitel 7 wird dem Propheten ein näherer Einblick in das innere Wesen dieser Weltmächte gegeben; sie tragen alle tierischen Charakter, und zwar in einem sich steigernden Maß. Kapitel 7 führt aber über Kapitel 2 dadurch noch hinaus, daß es auch die aus dem 4. Weltreich noch sich bildenden Weiterentwicklungen aufzeigt. Aus der letzten Gestalt der Entwicklung des Weltreichs ersteht der Antichrist.

 Möge die nachfolgende Abhandlung dem Einen und Anderen eine Handreichung tun. Prüfet Alles und das Gute behaltet!

 Herrn Pfarrer Dr. Eichhorn von Ansbach bin ich für manche wertvolle Anregung, Ergänzung und Aufklärung zu herzlichem Dank verbunden.


 Neuen-Dettelsau, im August 1917.

M. Deinzer.