Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 2.pdf/424

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Zwei silbervergoldete Deckelpokale, die mit meist modernen Kameen geschmückt sind. Beide becherförmige Pokale sind von völlig gleicher, achtkantig nach oben sich erweiternder unten abgerundeter Gefäßform, mit einem Knauf zwischen zwei Hohlkehlen auf geschweift ansteigendem, im Quadrat mit abgestumpften geschweiften Ecken gebildeten Sockel aufgebaut. Die Bildung des Deckels entspricht der des Sockels. Sämtliche Flächen sind vollständig mit Band- und Akanthuswerk in getriebener und gepunzter Arbeit bedeckt und symmetrisch mit größeren und kleineren in Zargen aufsitzenden Kameen besetzt. Als Krönung des Deckels dient ein Baluster, auf dem die Büste je einer Negerin sitzt, deren Kopf aus Onyx geschnitten ist. Der Pokal rechts hat im ganzen 176 Kameen aus Onyx, Chalzedon, Karneol und Kaneelstein. Der zur Linken 168 Kameen aus den vorgenannten Steinen und aus Jaspis und Heliotrop. Hierbei eine angeblich antike Jupitermaske aus Chalzedon mit Türkisen als Augensternen. Beide durch Überladung mit Steinen beeinträchtigte Pokale wurden durch August den Starken vom Hoflieferanten Meyer erworben. (H. 47,5 – V. 7 und 13.) Ähnliche Stücke in Wien.