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Und diese letztere Frage wiederholte er nun, nachdem auch der Nachhall der Salven des Himmels verstummt war. Seine kurze Abwehr gegen Helgers unrichtige Schlußfolgerungen wiederholte er nicht. Ihm lag nichts daran, sich vor einem Manne zu verteidigen, der wenigstens zur Zeit besserer Einsicht kaum zugänglich sein dürfte.

Um sie her war es nun ganz dunkel. Die Unwetterwolke schwamm so tief, daß sie den Felsenkessel der Insel wie eine schwarze Glocke überdeckte. Und in diese drückende Finsternis hinein sprach er seine scharfe Frage mit aller Energie und Klarheit:

„Woher wußten Sie von meiner Ehe?!“

Helger wurde stutzig. Er wunderte sich, daß Brack nicht einmal den Versuch machte, sich zu verantworten. Jeder hätte das getan angesichts so schwerer Vorwürfe, die Bracks Ehre in Frage stellten und als Ganzes eine noch schwerere Beleidigung waren. Harry Helger hatte die Möglichkeit erwartet, die Dinge doch noch auf Grund der Einwände Bracks nachprüfen zu können.

Helger war keine Natur, die bewußt ungerecht sein wollte oder die durch allerlei Winkelzüge solche Ungerechtigkeiten vor sich selbst entschuldigt hätte. Nun sah er sich in eine mißliche Lage gedrängt. Was sollte er antworten?! Etwa verraten, daß Schneider spioniert hatte? Was blieb ihm aber anderes übrig als die Wahrheit zu gestehen?! Machte er Ausflüchte, so war seine Stellung

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/219&oldid=- (Version vom 1.8.2018)