Seite:Strauch - Pfalzgräfin Mechthild 017.jpg

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zu sein scheint 75), Abt Johannes von Salmannsweiler 76) zeigten sich seinen litterarischen Bestrebungen geneigt.

     Während Nicolaus in den genannten Kreisen, denen er seine litterarischen Arbeiten widmete, der Gebende war, seine bei ausgedehnter Berufsthätigkeit knapp bemessenen Mussestunden 77) dazu verwandte, hervorragenden Werken gleichzeitiger, namentlich italienischer Schriftsteller durch Uebersetzung in Deutschland Eingang zu verschaffen, blieb er selbst allzeit ein dankbarer Schüler derjenigen, deren Werke ihn selbst zu schriftstellerischer Thätigkeit begeistert hatten. Seine Beziehungen zu Felix Hemmerlin und Gregor von Heimburg 78) habe ich schon erwähnt. Mit einem jüngeren Humanisten Albert von Bonstetten, Dekan zu Einsiedeln, unterhielt er brieflichen Verkehr 79). Derjenige aber, in dem Nicolaus die humanistische Kunst am reinsten vertreten sah, war Aeneas Silvias, dessen Anerkennung ihm Nicolaus, der auch der erste Herausgeber von Aeneas’ umfangreicher Correspondenz wurde 80), durch glühendste Verehrung 81) lohnte. Nicolaus spricht von ihm nur als von dem »hochgelehrten Poeten« 82). Wir wissen leider nicht, wann und wo beide Männer einander näher getreten sind, aber es hat den Anschein, als habe erst ein Brief 83) des Aeneas Silvius aus der Zeit, als er Bischof von Siena (seit 1449) war, Nicolaus von Wyle dazu bestimmt, sich ganz dem schriftstellerischen Berufe zu widmen, während er sich früher der Malerei beflissen hatte. Ich kann hier nicht auf letzteres eingehen, nur das sei erwähnt, dass der überschwängliche Italiener Aeneas jenem vermuthlich zwischen 1449 und 1452 geschriebenen Briefe nach einstweilen in Nicolaus den Maler höher schätzte als den Schriftsteller und ihn einem Apelles und Zeuxis gleichstellte. Im Jahre 1454 bedankte