Seite:Strauch - Pfalzgräfin Mechthild 031.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in iuventute admodum enormis fuit, libidini ac voluptati deditus. sed ubi uxorem duxit, mores mutavit, alterque vir effectus multa probitatis ostendit indicia. hi fratres (Ludwig und Ulrich V. der Vielgeliebte) viros doctos et praesertim theologos diligunt (De viris illustribus ed. Stuttg. Lit. Verein I, 55). Nicolaus von Wyle spendet ihm in seinen Translationen 283. 25 f. das Lob: der so wărhaft gewesen ist, daz sine wort für brief und sigel wurden geachtet.

4) Der schwäbische Ritter Georg von Ehingen (Allgem. deutsche Biographie 5, 695 ff.) berichtet in seinen Reisen nach der Ritterschaft (Stuttg. Lit. Verein 1, 7) von Albrechts Hofhaltung in Schwaben: der selbig hertsog Albrecht hett nun vil treffelicher lewt und hielt kostlichen, fürstlichen, ja wol königlichen hoff. Aus den Jahren 1454 und 1455 erzählt derselbe Ritter (S. 15): min gnediger her hett der zyt och kain sundere handlung, dann dasz sin gnaden zu Rottenburg, och zuo Fryburg an seinem hoff mit rennen, stechen, dantzen und der glych, och sunst ander iebung in frölichait volbringen liesz; darzuo ich dann och mein best dett und gar emsiglich an sollicher arbat war.

5) Am 3. Juni 1459 waren Albrecht und Mechthild zusammen in Augsburg und wurden dort reich beschenkt. Vgl. EMartin Erzherzogin Mechthild, Gemahlin Albrechts VI. von Oesterreich. Versuch einer Lebensgeschichte, in der Zeitschr. der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Alterthums- und Volkskunde von Freiburg u. s. w. 2, 163 f. Vgl. Anm. 7.

6) Die Commissäre des Herzogs Christof, die die Ueberführung der Gebeine Ludwigs und Mechthilds sowie einer früh verstorbenen Schwester Christofs, Anna († 1530), vom abgebrochenen Güterstein nach Tübingen leiten sollten, fanden Mechthilds Ueberreste zerstreut. Die Ueberführung fand am Sonntag nach Jubilate 1554 statt und alsbald wurde auch verordnet, die grabstain herüber zu fieren und zu ergenzen. Mit der Arbeit wurde Meister Josef Schmid von Urach (1550-1555 oder 1556) betraut, von dem auch die Grabdenkmäler Eberhards im Bart und Herzog Ulrichs herrühren; er erhielt 112 Pfund Heller, starb aber während der Arbeit. In diese trat im Jahre 1556/7 Meister Jacob Woller von