Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 329.jpg

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mit Schmunzeln, „das werden wir. – Aber ich dächte, wir lassen uns die Freude und Ehre auch etwas kosten. Unser Ort gehört, wie Ihr wißt, zu den Marktflecken, und da dürfen wir uns so viel einbilden, als jedes Landstädtchen, mithin sollen wir uns auch in den Ehrenbezeugungen gegen die Landesherrschaft nicht schlecht finden lassen.“

Mit diesem Antrag stimmte der ganze Senat ohne Ausnahme überein, nur wußten die guten Leute nicht, was in solchen Fällen gebräuchlich ist, erbaten sich also darüber Belehrung, und gelobten in allen Stücken ihre guten und treuen Dienste.

„Das will ich Euch eben sagen,“ fuhr der Amtmann fort, „darüber kann ich Euch genügende Auskunft geben. Vor allen Dingen lassen wir draußen am Wege vor dem Schlagbaum eine Ehrenpforte errichten, nehmlich es macht der Zimmermann ein Thor von alten Balken, so weit und hoch wie ein Scheurenthor, und wir überziehen das Holz mit Tannenreisern und anderem Laubwerk, daß gar nichts davon sichtbar ist, und daß es aussieht, als ob ein grünes Thor aus dem Boden gewachsen wäre. Außerhalb dieses Ehrenthors stehen bey der Ankunft des Fürsten die Honoratioren des Dorfs, nehmlich Ich, der Amtmann, sodann der Pfarrer,

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_329.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)